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unterwerfen wollte, in der Absicht, da die Soldaten ent-weder an den auf den Schiffen herrschenden Fiebern oder im Kampfe gegen die Freiheitsvertheidiger umkommen sollten.
Im Jahr 1819 sollte ein Heer von Cadix nach Amerika abgehen. Die Abreise verzgerte sich von Tag zu Tag: da erhob am 1. Januar 1820 der Obrist Rafael Riego die Fahne der Emprung und rief.unter dem Jubel seiner Sol-baten die Verfassung von 1812 aus. *) Der Obrist Quiroga, der ein Jahr vorher bei einem Aufstube gefangen, aber seiner Haft entflohen war, stie mit seinem Regiments zu ihm, an-bere Regimenter folgten und die meisten Städte erklrten sich fr die Verfassung, aber die Besetzung der Stadt Cadix scheiterte an der Entschlossenheit des kniglichen Befehlshabers. * Whrend sich Riego in die Schluchten der Sierra Morena werfen mute, hatte seine Erhebung ganz Spanien durchzuckt; General Mina kam aus Frankreich nach Navarra zurck, in Catalonien und Aragonien erhob sich der Aufstand, und der bisher zweideutige Graf Abisbal vereinigte sich in Ocanna (bei Aranjuez) mit seinem Bruder O'donnel, gewann dessen Regiment nebst anderen, und ertheilte sich den Titel eines Oberbefehlshabers des Nationalheeres.
Unter solchen Umstnden sah sich Ferdinand durch eine in Madrid ausgebrochene Emprung genthigt, am 7. Mrz die Cortes-Verfafsung anzunehmen. Der Volkswuth fielen nur wenige Opfer; der Wtherich Elio wurde in Valencia erdrosselt. An die Stelle der frheren traten liberale Mi-nister; der König beschwor die Verfassung; die Gefangenen wurden entlassen, Prefreiheit eingefhrt, Inquisition und Folter abgeschafft, die Jesuiten verwiesen, die Klster auf-gehoben und Adel und Geistlichkeit von neuem besteuert.
Wenn auch anfangs im ganzen Lande Jubel der die Wiederherstellung der Verfassung herrschte, so war doch keines-Wegs eine dauernde Ruhe eingekehrt. Die Aufhebung der Klster und Einziehung der Kirchengter, sowie die Verbannung
*) In die Zeit von 1814 bis 1819 fallen berhaupt neun Er-bebuugsversuche, die aber leicht und meist mit blutiger Strenge unterdrckt wurden So wurde Obrist Bidal durch Elio mit zwlf seiner Mitvcr-schworenen hingerichtet (1818), General Lacy war aus gleichem Grunde 1817 erschossen.
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Spanien Frankreich Navarra Catalonien Aragonien Ocanna Madrid Valencia
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und Flotte sich in schlechtem Zustande befanden. Am 31. August wurde der Trocadero, eine Landzunge, welche den Zugang zu dem inneren Hafen beherrscht, mit Sturm genommen. Als nun auch Septbr.) das Fort San Petri und die Insel Leon erobert wurden und der Herzog von Angouleme, alle Unterhandlungen der Cortes ablehnend, auf unbedingter Er-gebung bestand; da drang die Bevlkerung, Brger und Sol-baten, auf Uebergabe. Nun blieb den Cortes Nichts brig, als sich aufzulsen und den König freizugeben. Am 1. Oct. begab sich letzterer ins franzsische Lager. Mit der Einnahme von Cadix war der Widerstand der Constitutionellen in Spanien gebrochen, und nur Mina kmpfte gegen die Franzosen in einem blutigen Guerillakriege, bis er am 1. Nov. einen Ver-trag schlo, der Freiheit und Eigenthum seiner Streiter sicherte. Er selbst ging nach England. wohin sich viele schon vor der Eroberung von Cadix geflchtet hatten.
Nun begann eine Zeit des Schreckens. Gegen alle Anhnger der Constitution erging die wthendste Verfolgung, und Tausende von Constitutionellen wanderten in die Ge-fngnisse und aufs Schaffst. Unter den zahlreichen Opfern war auch Riego. Er hatte nach Catalonien zu entkommen gesucht, war aber, auf der Flucht verrathen und gefangen, unter argen Mihandlungen nach Madrid geschickt worden, wo er erst in einem scheulichen Kerker schmachtete und am 7. Novbr. nach kriegsrechtlichem Spruche hingerichtet wurde. Ferdinand erlie eine Proclamation, in der er alle seit Mrz 1820 unter der constitutionellen Regierung erlassene Verordnungen und Gesetze fr ungltig erklrte. Dagegen besttigte er alle Blutbefehle der reactionmt Regierung in einer Weise, da ihm selbst der Herzog von Angouleme feine Mibilligung darber offen zu erkennen gab, ehe er nach Frankreich zurckkehrte, wo er am 2. Decbr. in Paris einen prachtvollen Einzug hielt. Doch blieb noch ein groer Theil der franzsischen Truppen auf lngere Zeit in Spanien zurck.
So blutgierig aber auch die Verfolgung war, die Ferdi-nand im Namen des Thrones und des Altars" der alle Constitutionellen verhngte, so ging er darin doch der apostolischen Junta und ihrem Anhange noch lange nicht weit genug.
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Extrahierte Personennamen: August Cadix Mina Cadix Ferdinand Decbr
Extrahierte Ortsnamen: San_Petri Spanien England Madrid Frankreich Paris Spanien
tinez de la Rosa schon im Juni 1835 dem Grafen Toreno weichen mute. So waren die Christinos im eigenen Lager gespalten, indem die extremere Partei, die Exaltados (Ueber5 spannten) oder Progressisten (Fortschrittsmnner) die fast re-publikanische Verfassung von 1812 verlangten, die Moderados oder Gemigten aber eine Constitution nach dem Muster der franzsischen Charte Ludwig Philipps im Auge hatten. Christine mute sich natrlich mehr zu den letzteren hingezogen fhlen, und die Westmchte, Portugal, England und Frank-reich, hatten schon am 22. April 1834 eine Quadrupelallianz geschlossen, deren Zweck war, den constitutionellen Thron Jsabella's in Spanien, und Maria da Gloria's in Portugal aufrecht zu erhalten.
So war aus dem Thronfolgestreit ein Principienkampf und Brgerkrieg geworden, der von beiden Seiten mit ma-loser Leidenschaft und furchtbarer Grausamkeit gefhrt wurde. Die Anwesenheit Don Karlos, der seinen Hof in der kleinen Stadt Dnate in Guipuzcoa hielt, erhhte den Eifer der Bas-ken. Ihr General Zumalacarregui entwickelte eine solche Th-tigkeit und solches Kriegsgeschick, da die Christinos trotz ihrer Ueberlegenheit Nichts ausrichteten, und einer ihrer Generale nach dem andern, Sarssield, Quesada, Valdez, sogar Mina, in ihren Unternehmungen scheiterten. Bei der Belagerung von Bilbao fiel der rastlose Zumalacarregui (14. Juni 1835), und sein Tod war ein unersetzlicher Verlust fr die Karlisten. Indessen milangen auch jetzt noch alle Anstrengungen der christinischen Generale, und der rastlose Cabrera, einer der gewandtesten Karlistischen Guerillafhrer, durchbrach mehrmals die entgegenstehenden feindlichen Linien und zog plndernd und brandschatzend umher. Unter seiner Fhrung nahm der Krieg einen so unmenschlichen Charakter an, da nicht nur die Gefangenen regelmig niedergemacht wurden, sondern dasselbe auch an bejahrten Frauen und unmndigen Knaben geschah. Cabrera's Grausamkeit hatte ihren Grund darin, da die Christinos seine zweiundsiebzigjhrige Mutter hatten er-schieen lassen. Da die Karlisten vor Allem danach trach-teten, eine bedeutendere Stadt in ihre Gewalt zu bekommen, so unternahmen sie wiederum die Belagerung Bilbao's, stieen aber hier zum ersten Mal auf erfolgreichen Widerstand. Der
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Das Kaiserreich, von dem Napoleon stets gesagt, es sei der j Friede, suchte den Krieg, und Ollivier und der neue Minister j des Auswrtigen, Grammont, der eben erklrt hatte, der 1 Friede sei gesicherter als je, waren bestimmt, den Krieg heraufzubeschwren. Die Gelegenheit dazu ward vom Zaune
gerissen. . .
In Spanien war seit der Vertreibung der Kmgm Jsabella im Herbst 1868 der Thron erledigt. *) Der Ministerprsident Prim hatte bei drei in Aussicht genommenen Throncandidaten vergebens angefragt, und es schien fast 1
*) In Spanien wurden im Juli 1868 Serrano und andere J Generale verhaftet, da sie eine Bewegung zum Sturz der Regierung 1 vorbereiteten. Auch der Herzog von Montpensier, Jsabella's Schwager, 1 wurde mit seiner Frau aus Spanien verbannt. Die verhafteten Ge-nerale wurden nach den manschen Inseln deportirt. Aber während 1 Jsabella zu San Sebastian in den Pyrenen verweilte, kehrten sie zurck 1 und erhoben, zugleich mit dem aus England gelandeten General Prim, zu Cadix einen Aufstand, dem sich der Admiral Topete mit der ganzen D Flotte anschlo (Sept.). Der Marquis von Novaliches sammelte die 1 treugebliebenen Truppen, wurde aber von den Ausstndischen unter I Serrano am 28. September bei Alcolea in der Nhe von Cordova 1 geschlagen und gefangen, woraus die Generale Serrano und Prim 1 unter dem Jubel des Volkes in Madrid einzogen (Dct.). Jsabella floh 1 mit ihrem Gnstling Marfori, ihrem Beichtvater Claret und der Nonne I Patrocima nach Pau (in Bearn), von wo sie nach Paris bersiedelte. ^ In Madrid wurde eine provisorische Regierung gebildet, der Jesuiten- , orden aufgehoben und Glaubensfreiheit in Spanien verkndet, worauf ' in Madrid und Barcelona der erste protestantische Gottesdienst gehal-ten wurde. Im Februar 1869 wurden die Cortes erffnet, die sich j fr eine monarchische Verfassung mit demokratischer Grundlage entschieden, und die Bourbonen des Thrones fr verlustig erklrten. Ein König war noch nicht gewhlt; seit dem 15. Juli 1869 stand Serrano als Regent mit dem Titel Hoheit an der Spitze der Regierung. Am 6. Juni 1869 fand die feierliche Verkndigung der Verfassung in ganz Spanien Statt. In Cadix, Teres, Malaga (Jan. 1869) und anderen, Orten kam es zu blutigen Zusammensten zwischen den Regiernngs- ! truppen und Republikanern. Groe Aufregung verursachte ein Meuchel- j mord, der am 25. Januar 1869 am Civilgouverneur Gutierez de Castro 1 zu Burgos von klerikaler Seite verbt wurde, als derselbe im Auftrag 1 der Regierung die noch vorhandenen Kirchenschtze zu_ bestimmen hatte. Nachdem sich Prim lngere Zeit nach einem Fürsten umgesehen, > der den Thron Spaniens besteigen knnte, nahm Amadeus, Herzog von Aosta, zweiter Sohn Victor Emanuels, die verhngnivolle Krone an 8
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der eine gleichmig fortschreitende Enttvickelung des Staats-lebend nicht gedeihen konnte.
Ii.
Spanien und seine Colonien in Amerika.
qu einer Zeit, wo Spanien noch unter dem Joche Na-poleonischer Herrschaft schmachtete, hatten die Cortes von Cadix im Mrz 1812 eine Verfassung entworfen, welche den Komg Ferdinand Vii., der damals noch in franzsischer Gefangenschaft gehalten wurde, mancher Rechte beraubte und btctomfllijs&e Gewalt berhaupt bedeutend beschrnkte^ Der Adel verlor seine Vorrechte, die Inquisition wurde abgeschafft, die Zahl der Klster vermindert und ein Theil der geistlichen Guter als Nationalgut eingezogen. Die Cortes welche der Konig weder auflsen noch vertagen konnte, bildeten eine Kammer und waren die eigentlichen Trger der politischen Gewalt; ein dreimaliger Beschlu derselben hatte auch ohne knigliche Genehmigung Gesetzeskraft. Die Cortes bestimmten die Starke der Land- und Seemacht, sowie die Hhe der Steuern; sie hatten das Recht, Gesetze vorzuschlagen und anzunehmen und ohne ihre Genehmigung hatte kein kniglicher Beschlu m Bezug auf auswrtige Angelegenheiten Gltigkeit Diese Ver-faffung von 1812, die Prefreiheit und ffentliche Verhandlungen gemattete, war das Banner, um Welches sich der gebildete Mittelstand und ein groer Theil des Heeres fchaarte, während Adel und Geistlichkeit als deren entschiedene Gegner auftraten und die Masse des Volkes sich gleichgltig und
theilnahmlos verhielt.
Als nun Ferdinand Vii., ein Fürst ohne hhere Wurde und Staatsweisheit, grausam, treulos und feig, femer Haft entlassen wurde, weigerte er sich entschieden, die Ver-faffung von 1812 zu beschwren, und erklrte von Valencia aus am 4. Mai 1814 deren Aufhebung, wobei er von dem unwissenden Volke, der Geistlichkeit und einem Theil des Heeres unter Elio untersttzt wurde Am 13. Mai zog der König in seine Hauptstadt Madrid ein, wo ihn der Pobel unter dem begeisterten Zurufe: Es lebe der unumschrnkte
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Extrahierte Ortsnamen: Spanien Amerika Spanien Valencia Madrid
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der den Verfassungseid weigernden Priester erregte beim Land-Volke die grte Unzufriedenheit, während sich Adel und Geistlichkeit in ihren Interessen verletzt fhlten, und die Cortes dem König auch nicht die geringste Erweiterung seiner allzu eingeschrnkten Knigsgewalt gestatteten. Das ganze Land zerfiel in Absolutisten oder Servile und in Liberale oder Eon-stitutionelle, von welchen die Extremsten die Communeros oder Exaltados (Ueberspannten) mit ihren jacobinischen Grund, stzen, die Freimaurer und Descamisados (Ohnehemden) waren, die alle in ihren geheimen Clubs durch Mibrauch der Presse, Aufhetzung des Pbels und Einschchterung der Gegner das Land gewaltig unterwhlten und in steter Aufregung erhielten. Eine sogenannte apostolische Junta (Regierung) und neue Guerilla's traten auf zur Verteidigung der unumschrnkten Knigsgewalt und der Religion, Mnche und Weltpriester an ihrer Spitze, und vereinigten sich zuletzt zu einem groen Glaubensheere, das dem sogenannten Nationalbeere unter Mina gegenberstand. Der Brgerkrieg begann in ganz Spanien zu wthen. Im offenen Felde behauptete sich Mina, aber das Glaubensheer, an einem Orte geschlagen, lste sich nur auf, um an einem anderen desto mchtiger wieder auf-zustehen, bis es endlich dem General Mina gelang, dasselbe in Catalonien vllig zu sprengen und seine Trmmer nach Frankreich zu jagen. Ein Aufstand der Garden, den unum-schrnkten Thron wieder herzustellen (7. Juli 1822), milang durch deren Besiegung, und der König mute wie ein Gefangener auf dem Balcon erscheinen und mit gezwungenem Lcheln die Nationaltruppen begren, die seine Garden niedergemacht hatten.
Die Zustnde Spaniens hatten schon lngst die Auf-merksamkeit der brigen Mchte auf sich gezogen. Der im October 1822 zu Verona erffnete Congre erlie an die spanischen Cortes die Aufforderung, die Verfassung in einem mehr monarchischen Sinne umzundern und dem Könige grere Gewalt einzurumen, widrigenfalls sie mit bewaff-netem Einschreiten drohten. Diese Aufforderung hatte keinen Erfolg: im Gegentheil wurde Ferdinand immer strenger als Gefangener behandelt, und der spanische Minister San Miguel wies jede fremde Einmischung zurck. Endlich schlo sich auch
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Extrahierte Personennamen: Mina Mina Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Catalonien Frankreich Spaniens Verona
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(fueros, vom lateinischen wrum) ungeschmlert erhalten*) und bildeten gleichsam einen eigenen Staat unter spanischer Ober-hoheit. Diese Provinzen (Biscaha, Guipuzcoa und Alava), welche ihrer bevorzugten Stellung wegen sogar in einem besser organisirten Spanien nicht aufgehen wollten, machte die Partei des Don Karlos zum Mittelpunkte ihrer Macht, um von hier aus die Thronerhebung desselben durchzusetzen und jede Neu-gestaltung Spaniens zu bekmpfen.
Am 3. Dctober 1833 brach in Bilbao, der Hauptstadt von Biscaya, und am 7. Dctober in Vittoria, der Hauptstadt von Alava, ein Aufstand aus, in dem Don Karlos zum König ausgerufen wurde. Zwar wurden die Karlisten wieder zur Flucht genthigt, aber bald stand im ganzen Baskenlande die Bevlkerung unter Waffen, und Zumalacarregui, ein Mann von bedeutendem Drganisationstalente, fhrte unter den zu-sammengelaufenen Schaaren eine feste Ordnung ein. Die Erhebung verbreitete sich der Navarra und Theile von Kata-lonien und Aragonien, und Don Karlos fand, als er im Juli 1834 hier erschien, eine regelmige Streitmacht vor.
Unter solchen Umstnden sah sich die Knigin - Regentin, Christine, genthigt, um ihrer Tochter Jsabella den Thron zu sichern, sich der Partei der Liberalen und Constitutionellen, die sich Christinos nannten, in die Arme zu werfen. Zea Ber-mudez mute daher seine Entlassung nehmen (Jan. 1834), und der freisinnige Martinez de la Rosa trat an die Spitze der Verwaltung. Am 10. April 1834 wurde unter der Be-nennung knigliches Statut" eine Verfassung verliehen, nach welcher die Kortes aus zwei Kammern bestanden, um der Budget und Gesetzgebung mitzuberathen, von Prefreiheit aber, Geschwornengerichten, Verantwortlichkeit der Minister keine Rede war. Da diese Verfassung, die im Vergleich mit Ferdinands Willkrherrschaft ein bedeutender Fortschritt war, einem Theile der Liberalen nicht gengte, so erhob sich an mehreren Punkten des Landes der Geist der Unzufriedenheit, und die Kortes im Juli 1834 waren so strmisch, da Mar-
*) Sie waren den spanischen Zollgesetzen nicht unterworfen, zahlten dem König jhrlich eine Summe, die sie nach den Bestimmungen ihres Landtags unter sich ausbrachten, hielten ihre eigene Miliz, ohne Re--kruten zu stellen, hatten ihr eigenes Gesetzbuch n. s. w,
9 *
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auf Pltzlich aber emprte sich ein Garderegiment im knig-lichen Lustschlofse La Granja in der Nhe von Madrid, wo sich Christine den Sommer der aufzuhalten pflegte. In der Nacht zum 13. August 1836 drang eine Militrdeputation bis in das Schlafgemach der Regentin ein und zwang sie, die Einfhrung der Verfassung von 1812 zu versprechen. Die Minister waren bereits entflohen. Die Constitution von Cabix wurde einstweilen anerkannt, bis unter dem neuen Ministerium Calatrava die Verfassung von 1837 zu Stande kam, welche zwar den Grundsatz der Volkssouvernett aussprach, aber das Zweikammersystem bestehen lie und dem Throne ein absolutes Veto gegen die Beschlsse der Kortes einrumte.
Die Karlisten hatten ihre Verluste indesien ersetzt, aber in ihrem eigenen Lager erhob sich Zwietracht. Don Karlos, dessen Unfhigkeit als Staats- und Kriegsmann erkannt ward, war von einer Camarilla abhngig, welche die fhigsten Generale entsetzte und ihre Gnstlinge anstellte. Als die Kar-listen im Frhjahr 1837 unter mehreren Fhrern gegen Madrid vorrckten, eilte Espartero, inzwischen von Chnstrne an die Spitze der Regierung gestellt, zum Entstze der erschreckten Hauptstadt heran und schlug endlich die Kauisten bei Huerta bei Rey (14. Dct.) dermaen aufs Haupt, ba sich ihr Heer in wilber Flucht auflste. Dennoch setzten ste den Kampf fort. Aber Maroto, der die Unfhigkeit Don Karlos immer mehr burchfchaute und die Camarilla hate, erkannte wohl, ba die Kraft der baskischen Provinzen erschpft und der Eifer fr Don Karlos erkaltet war. Er schlo daher, als Espartero im Jahre 1839 siegreich in ihrem Lande vordrang, mit diesem am 31. August 1839 den Vertrag von Bergara (in Guipuzcoa), wonach die aufgeftanbenen Provinzen die Besttigung ihrer Fueros erhielten, und bagegen Jsabella U. und die Verfassung von 1837 anerkannten. Don Karlos floh nach Frankreich, wo ihm Bourges zum Aufenthalte angewiesen wrbe. *) Cabrera setzte den Biberstanb bis zum Juli 1840 fort, wo er von Espartero, der zum Siegesherzog (Herzog von Vittoria) erhoben war, berwltigt wrbe und ebenfalls nach Frankreich floh.
*) Im Jahre 1845 begab er sich nach Italien und starb 1855 in Trieft.
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Extrahierte Personennamen: Christine August Cabix Espartero Huerta Maroto August Bergara Cabrera Espartero Vittoria)
Extrahierte Ortsnamen: La_Granja Madrid Madrid Don_Karlos Guipuzcoa Frankreich Frankreich Italien
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Frankreich den drei Mchten, Rußland, Oestreich und Preußen an, und 100,000 Mann Franzosen berschritten am 7. April 1823 den Grenzflu Bidassoa, um, wie Ludwig Xviii. erklrte, den spanischen Thron einem Enkel Heinrichs Iv. zu erbalten. An ihrer Spitze stand der Herzog von Angouleme, dem Generale aus Napoleons Schule beigegeben waren.
Doch waren sich die liberalen Minister ihrer schlimmen Lage bewut. Da das Heer in klglicher Verfassung, die Finanzen erschpft waren, so beschlossen die Cortes, gegen den eindringenden Feind einen Guerillakrieg zu führen, gaben Madrid auf und verlegten die Regierung nach Sevilla, wohin sie den König allem Widerstreben zum Trotz zu folgen zwangen. Aber die Masse des Volks verhielt sich gleichgltig gegen die Cortes und war noch eher durch die Geistlichkeit fr die Franzosen gewonnen, die in dem geldarmen Lande alle Lieferungen wohl bezahlten und auch Bestechungen der Fhrer und Soldaten nicht verschmhten. Fast ohne Schwertstreich rckte das franzsische Heer, in Begleitung einer spanischen absolutistischen Junta, der Saragossa, das einst Napoleons Kriegern den heldenmtigsten Widerstand geleistet hatte, bis Madrid vor, in welchem der Herzog von Angoulme am 24. Mai seinen feierlichen Einzug hielt. Er setzte alsbald eine Regent-sckast ein, an deren Spitze der Herzog von Jnfantado stand, um bis zur Befreiung des Knigs das Land in absolutistischer Weise zu regieren. Jnfantado umgab sich mit einem Mini-sterium aus Anhngern des alten Knigthums, und nun er-folgten Verhaftungen der Konstitutionellen und Gtereinziehungen , während der Pbel seinen Widerwillen gegen die Verfassung und sein Wohlgefallen an einem Umschwung der Dinge durch Plnderung der Huser der Konstitutionellen und Mihandlung derselben in rohester Weise an den Tag legte. Die Franzosen zogen gegen Sevilla, von wo sich die Cortes bei Annherung des Feindes nach Cadix begaben und den König gewaltsam mit sich fhrten. Aber schon am 23. Juni standen die Franzosen vor Cadix, während sich in den nrd-lichen Gegenden die Generale Morillo und Ballesteros den Franzosen bereits ergeben hatten. Bald begann zu Wasser und zu Lande der Sturm auf die Stadt, deren Besatzung nur 12000 Mann ausmachte und deren Befestigungswerke
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staat kam der franzsischen Regierung so ungelegen, da sie in aller Eile in Toulon ein Geschwader ausrsten und in der Nacht zum 33. Februar die Citadelle von Ancona besetzen lie. Die ppstliche Regierung war zwar der diesen Schritt entrstet und belegte Ancona mit dem Jnterdict, lie sich aber schlielich die Ueberrumpelung gefallen in der Erwgung, in der Anwesenheit der Franzosen ein Gegengewicht wider Oest-reichs vorherrschenden Einflu zu haben.
Hatte auch diese Bewegung einen traurigen Ausgang genommen, so ging damit die Hoffnung der Nation auf dereinstige Befreiung nicht unter und der Kampf zwischen Liberalismus und Absolutismus dauerte ununterbrochen fort.
Xii.
Spanien und) Ferdinands Vii. Tod. Portugal unter Maria da Gloria.
Nach dem Tode Ferdinands Vii. bernahm dessen Wittwe Christine die Vormundschaft und Regentschaft fr ihre drei-jhrige Tochter Jsabella Ii., ohne durch den ihr beigegebenen Regentschaftsrath besonders beschrnkt zu sein (vergl. Ii.). Anfangs regierte sie durch das Ministerium Zea Bermudez im Geiste des aufgeklrten Despotismus, indem sie durch Einfhrung administrativer Reformen den Karbsten wider-stehen zu knnen meinte, ohne den Liberalen Zugestndnisse
machen zu drfen.
Don Karlos hatte sich schon nach dem Tode Ferdinands Vii. zu seinem Neffen Don Miguel nach Portugal begeben, von dem er nach Ferdinands Ableben Untersttzung semer Ansprche auf den spanischen Thron erwartete. Don Karlos ward aber in Don Miguels Sturz verwickelt und mute auf einem bn-tischen Kriegsschiff nach England flchten, von wo ihm seine Partei, die besonders in den baskischen Provinzen ihre Strke hatte, zur Rckkehr nach Spanien einlud. Die Basken hatten, da die kastilische Krone die Herrschaft der sie nicht durch Eroberung, sondern durch Vertrge erlangt, ihre alten Rechte
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